Eigentlich kommt von all den Schiffen im Einsatz nur eins in Frage - die MS Nordstjernen, das älteste der Flotte. 50 Jahre lang immer hoch und runter an Norwegens Küste. Ein Schwenkkran für die Fracht und bei jedem Wellengang (und der ist auf Passagen übers offene Meer garantiert) ein Gefühl wie auf der Achterbahn. Der Kapitän kann selbst nicht glauben, dass sein Schiff noch nicht im Museum ist. Die wenigen Passagiere sind begeistert: Endlich mal keins der üblichen schwimmenden Hotels. Stattdessen grossartiges Essen, Frühstücksbuffet ohne Warte-Schlangen, und ein paar Kabinen mit Original 50er Jahre Holzausstattung gibts auch noch (die wohl schönste ist #304).
Nach ein paar Tagen sind Schiff, Besatzung und Gäste dann ganz automatisch eine grosse Familie.



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Für längere Zeit (2-4 Std.) stoppt die Hutigrute auf der nordgehenden Route in:

Ålesund.


Das Jugendstilmuseum in einer alten Apotheke bietet eine ultramoderne Multimediashow über den grossen Stadtbrand -komplett mit "Fahrstuhl in die Geschichte", traumhaft präsentierten Prachträumen und skandinvischem Minimal-Design im Cafe. Nordische Maler und Stimmung im Kunstmuseum nebenan.

Trondheim.

Der Dom. Nette Altstadt. Und ein neues Yuppie Zentrum am ehem. Hafen.

Bodø.

Militärbasis. Die polare Stimmung beginnt. Kleines Einkaufszentrum.

Svolvaer.

Hauptstadt der Lofoten. Anlege am späten Abend. Ein Spaziergang lohnt zum Anker Brygge Hotel. Zimmer in Holz-Hütten auf Pfählen im Wasser und ein urgemütliches Restaurant.

Tromsø.

Das Paris des Nordens. Peinlicher Titel, aber etwas Wahres ist dran. Die Lage auf beiden Seiten des Fjords mit einer elegant geschwungenen Brücke dazwischen ist atemberaubend. Eismeerkathedrale mit imposanter Fassade und lutherisch kargem Innern.
Irgendwer hatte die Idee hier eine grosse Universität anzusiedeln. Seitdem ist Tromsøs Nachtleben legendär. Auf der Hauptstrasse eine Kneipe neben der anderen. Die nördlichste Brauerei der Welt macht "Arctic", "Haakon", "Eisbär" Bier und kann besichtigt werden. In der Trinkhalle nebenan wird mehr als nur verkostet.

Honningsvåg.


Ein nettes Polarstädtchen. Fortbewegung auf den Bürgersteigen mit einer Mischung aus Schlittenfahren und Langlauf. Die Hurtigrute liegt mitten in der Hauptstrasse vor Anker. Am Kreisel gleich links ist die "nördlichste kleine Brauerei" der Welt. Ein Pub mit Selbstgebrautem gegen die Kälte. Und dann gibts frische Fiskeprodukter [myplaces Tipp] direkt vom Auto. Das Nordkap übrigens ist dagegen nicht mal halb so spannend.

Kirkenes.


Die Endstation. Ab jetzt kommt Russland. Viele Russen sind auch schon hier. Schön ist die Stadt nicht, aber sie bietet dieses Ende-der-Welt-Gefühl, besonders wenn der arktische Wind durch die Fussgängerzone pfeift und eine erleuchtete Shell-Tankstelle plötzlich urgemütlich wirkt. Das Rica Arctic Hotel mitten im Zentrum hat ein Baseng, sprich Schwimmbad. Und es ist gut beheizt. Abends gehts ins angeblich beste Gourmet Restaurant nördlich des Polarkreises [myplaces Tipp].

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Hurtigruten im Winter ist ein Erlebnis. Niemand erwartet, dass die Sonne scheint. Niemand wird enttäuscht, weil sie es dann auch nicht tut. Auf den Schiffen ist wenig los, Landausflüge werden mangels Mindesteilnehmerzahl abgesagt. Auf eigene Faust durch den Schnee stapfen, allein in der vereisten Fjordwelt. Und in klaren Nächten zieht das Polarlicht seine Show ab.